(GEB. 18.02.2006)
Mein Mann hatte sich in „Knaurs großem Hundebuch“ den Picard ausgesucht…warum auch immer, vermutlich nichts ahnend was das bedeutet.
Ich habe meinen ersten Picard dann in einem Urlaub am Lago Maggiore gesehen und war mit der Wahl sehr einverstanden. In Deutschland sind wir dann auf Sabine Selzer gestossen und haben uns auf die Warteliste für einen Welpen setzen lassen, ob Rüde oder Hündin war uns egal, am liebsten einen dunklen, aber am liebsten überhaupt einen!
Am 18.02.2006 war es dann soweit, ich wusste die Welpen kommen und habe Sabine angerufen und gefragt ob schon was passiert ist, da sagte sie mir „ich glaube dein Hund ist gerade geboren worden“, denn ein rabenschwarzer Welpe war geboren worden . Ich habe ihn dann mit drei Wochen das erste Mal gesehen und durfte ihn mit der Flasche füttern, da er aus einem 9er Wurf stammte und es war immer klar, das ist der Unsrige!
Bela war ein eher scheuer, vorsichtiger Welpe und Junghund, der leider bei seiner Umwelt eher mal Ängste ausgelöst hat: groß, schwarz, knurrend. Keiner hat geglaubt, dass er noch ein Welpe ist.
Heute ist er ein sehr souveräner Rüde von fast 8 Jahren, den wir wirklich überall mit hinnehmen können und der sich gut mit anderen Hunden versteht.
Außer einer Engelsgeduld und vielen wirklich guten Ratschlägen von der Züchterin (danke nochmals liebe Sabine), hat dazu die Arbeit an den Schafen beigetragen.
Mit ca. 9 Monaten waren wir auf einem kleinen Hüteseminar, wo der Schäfer von Bela wirklich angetan war. Ich hätte damals „dran bleiben“ und weiter machen sollen. Leider habe ich dann 2 Jahre „ins Land gehen lassen“, bis er wieder gehütet hat.
Mit fast 3 Jahren war Bela ein echter Feger, der die Schafe ziemlich aufmischte, was dazu führte, dass er nicht frei arbeiten konnte, worüber er sich dann wiederum tierisch aufregte.
Heute kann Bela gut vorne an der Herde laufen und er ist gut darin „Furche“ zu laufen. Das heisst ich zeige ihm eine imaginäre Grenze, zum Beispiel den Wegrand oder eine Gerade zwischen zwei Bäumen und in dieser Fläche müssen die Schafe bleiben. Das ist wichtig, wenn umgestellt oder die Koppel erweitert wird. Das macht er prima!
Hinten an den Schafen laufen kann er nicht, er ist verglichen mit einem Border Collie so groß, daß er unheimlichen Druck auf die Schafe ausübt, so dass diese immer schneller laufen, Bela sich immer mehr aufregt und anfängt zu bellen, woraufhin das Ganze dann in eine Art Wettrennen ausartet.
Durch die Arbeit an den Schafen hat Bela einen wirklich guten Grundgehorsam, er hat aber auch seinen eigenen Kopf und möchte diesen so manches Mal durchsetzen.
Zum Glück können wir uns im Ernstfall aber immer auf ihn verlassen!
Das einzige was er nicht tut, ist mit anderen, fremden Menschen mitgehen. Ich war gerade an einem Hundeseminar mit ihm, wo er sich wirklich toll präsentiert und die gestellten Aufgaben super gelöst hat, wie zum Beispiel allein und unangeleint in einer Runde von Hunden liegenbleiben. Nur als wir dann „Hundetausch“ gespielt haben, ist er keinen Meter mitgegangen, bis ich ihm gesagt habe, daß er es tun soll. Vielleicht nicht immer praktisch, aber stolz war ich schon auf ihn.
Und zu seinem und unserem großen Glück wohnen bei uns in der näheren und weiteren Nachbarschaft noch mehr Picards. Grisu, Asmus, Elli und Mama Joesie, denn nur ein Picard weiss, was ein Picard will!
Nur an den Schafen mangelt es ihm insgesamt an Erregungskontrolle, deshalb ist in diesem Sommer die kleine Chili (Ivy duTrait de Coeur) bei uns eingezogen, aber das ist eine andere Geschichte…
Kirsten Wasmuth