Als ich Nadjas Aufruf auf Facebook las, wer denn Lust hätte, einen Beitrag über seinen Picard zu schreiben, habe ich spontan geantwortet. Mehr noch, ich fand es wäre an der Zeit, als Mitbewohnerin des weltallerbesten Picards ein paar Zeilen zu Papier zu bringen.
Unsere Geschichte beginnt so wie die vieler anderer Picardbesitzer. In einem Hundebuch sahen wir ein Foto von zwei windzerzausten Picards.
Also fuhren wir nach Dortmund auf die große Hundeausstellung, in der Hoffnung solch einen Hund in Natura zu bestaunen, sahen Rico des Mandarines Bleues und wurden höchst wahrscheinlich genau zu diesem Zeitpunkt, ohne es zu ahnen, ungefähr nachmittags um halb drei, infiziert.
Wir wussten zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht, dass keine Aussicht auf Heilung vom Picardvirus bestand und glaubten wir handelten selbstbestimmt. Einer von vielen Irrtümern, wie wir bald erfahren sollten.
Wir nahmen Kontakt zu Andrea Baumgart auf, nur mal so, natürlich, nur um mal kurz über Picards zu reden, wir sind ja vorausschauende erwachsene Menschen und planen solch wichtigen Schritte.
Andrea lud uns ein doch mal vorbei zu kommen, eine befreundete Züchterin hätte einen kleinen dunklen Welpen, der zwar nicht mehr zu haben sei, aber wir könnten dann ja zumindest einen Welpen ansehen. Super, tolle Idee, konnte uns ja nicht gefährlich werden, wir wollten ja eh einen blonden windzerzausten Naturburschen – siehe oben.
Der Rest der Geschichte ist kurz erzählt. Feline betrat den Raum, quietschte kurz, pieselte ins Wohnzimmer und um uns war es geschehen.
Ich glaube Rico hat ein gutes Wort für uns eingelegt, denn wir hatten das große Glück das Feline kurz darauf bei uns einzog. Nach drei turbulenten Tagen hatte sie auch Theos Herz erobert, unser großer weißer Mischlingsrüde der damals noch lebte.
Mit Championtiteln können wir nicht aufwarten, aber Leute, wozu hat man denn eine erfolgreiche und berühmte Verwandtschaft… Wir schmücken uns hemmungslos mit fremden Federn und erzählen auch denen, die es gar nicht wissen wollen, von hoch dekorierten Eltern, Onkeln und Tanten – und Vettern im Showgeschäft.
Feline hätte auch gar keine Zeit für derlei Dinge. Sie ist sehr beschäftigt mit den verschiedensten Aufgaben. Sie fungiert mit viel Enthusiasmus als Dorfpolizist, als Personal Trainer, Seelentröster und Entertainer. Kurz um, Feline ist unser Star und auch unsere Prinzessin. Manchmal ist es ja fast unmöglich dem Charme und dem Blick eines Picards zu widerstehen.
Sie liebt lange Spaziergänge, Besucher und Fleischwurst. Solange sie überall dabei sein darf ist ihre Welt in Ordnung.
Feline macht unser Leben bunter und unsere Welt größer.
Feline ist jetzt 6 Jahre alt und hat sich, wie wir finden, nach und nach vom Felinator zum Felinchen entwickelt. Altersmilde???
Klar, nicht immer ist es einfach mit den Picards, sie können einen schon zur Verzweiflung treiben. Aber wie ein kluger Mann aus Düsseldorf, sinngemäß, mal sagte: „ Es gibt Hunde und es gibt Picards“. Was uns betrifft: Auch wir lieben Hunde und andere Tiere! Aber ein picardfreies Leben??? Hallo???
Steven, Luisa und Rhiannon O’Hara mit Feline von Wüterich