Enapay-Geronimo du Trait de Coeur

Als der Hund meines Vaters, ein Malamut-Bobtail –Mix verstarb, wurden die Spaziergänge für Angi und mich sehr langweilig. Sehr schnell kam in uns der Wunsch auf, wieder einen Hund zu betreuen, am besten einen Eigenen. Die grosse Frage war nur, von welcher Hunderasse er abstammen sollte. Nach tagelangem Suchen im Buch Enzyklopädie des Hundes stiessen wir auf Picard`s

Nach Absprache mit Welpenvermittlerin Francine Schori vom Picard-Club konnten wir in Trimbach bei Karin Schuhmacher Picard Jerome besichtigen. Wir waren sofort begeistert und wussten, ein Picard musste es sein. Natürlich wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, worauf wir uns damit einliessen.

Nun stand die grosse Frage im Raum, wie und wo man sich ein Berger-Picard besorgen kann. Von Fracine Schori bekamen wir einen Geheimtip : Christoph und Kathrine Röthenmund in Wattenwil. Schaut doch mal vorbei, hiess es nach einem Anruf bei Röthenmund`s und schon am späten Nachmittag des gleichen Tages fuhren wir mit unserem Hund Fasco nach Hause. Auf dem Rücksitz zwischen Angi und meiner Mutter sass ein kleiner Hund mit riesigen Ohren, die eher  grossen Eselslöffeln glichen als Hundeohren. Zehn wunderschöne Jahre durften wir an der Seite eines charakterstarken und sehr liebevollen Lebewesen verbringen. Heute vermissen wir beim Menschen gewisse Eigenheiten, welche die Picard`s eben ausmachen.

Nach sechs traurigen „picardlosen“  Monaten bekamen wir vor Weihnachten 2009 eine freudige Nachricht. Cayenne von der Familie Schori hatte zwei Welpen zur Welt gebracht, eine Hündin und ein Rüde. Da wir uns als einzige für den Rüden interessierten, machten wir uns gewisse Hoffnungen auf einen kleinen Racker. Nach zwei nicht enden wollenden Wochen konnten wir endlich die kleinen Würmchen besuchen. Die freudige Begrüssung  von Naïs und Cayenne gaben uns die Bestätigung, dass wir am richtigen Ort waren. Da krabbelten die zwei Würmchen in einer riesigen Wurfkiste umher, gut behütet und versorgt von Mama Cayenne.

Nach mehrmaligen Besuchen mit Spuren an Händen und an der Seele kam der Tag, an dem wir Enapay abholen konnten.

Mittlerweile sind drei Jahre vergangen, und Enapay hat sich zu einem Prachtskerl entwickelt.

Mein „Chef“ und ich arbeiten regelmässig zusammen bei Christoph und Kathrin Röthenmund mit Aponi. Unser Ziel ist es, mit Enapay die BH1-Prüfung zu absolvieren.

An normalen Tagen bin ich am Morgen der Erste, der Gassi gehen darf. Doch ohne Beute komme ich selten nach Hause. Herumliegende Besen, Lederbälle, Äste und halbe Bäume sammle ich für mein Leben gerne. Gebunkert wird alles in meinem Garten.

Am Nachmittag kommt meine Chefin Angi mit mir 2 Stunden an die Aare. Dort lese ich meine Weltwoche und kann mich nach Herzenslust mit Hündinnen austoben. Suchspiele und Unterordnungsausbildung gehören natürlich auch zu meinem Programm.

Abends gehen wir zu dritt auf die Runde. Meistens machen wir einen Kontrollgang bei der Schafherde in Winznau oder bei den Ponys bei der Rennbahn im Aarauer Schachen. Neben dem Kraftwerk in Gösgen muss ab und zu auch eine Eselsherde überprüft werden. Mein Rudel unternimmt so einiges mit mir, und sonst kann ich mich auch mit mir selbst beschäftigen. Im Garten gibt es für mich immer etwas zu tun, und wenn es mir mal langweilig wird, so liege ich auch mal auf der faulen Haut.

Ich gebe ja zu, dass ich ein richtiger Rotzlöffel bin. Verfressen bin ich auch, obwohl das nicht unbedingt zu einem Picard passt. Trotzdem bereite ich meinem Rudel viel Freude und gebe ihnen einen sinnvollen Lebensinhalt.

Nach einem anstrengenden Arbeitstag und einem guten Essen gönne ich mir die wohlverdiente Ruhe, um am nächsten Tag fit zu sein und mein Rudel erneut auf Trab halten kann.

Ich grüsse alle  Picard`s und Picardfreunde rund um die Erdkugel, besonders mein Papa Tango, Mama Cayenne, sowie die Schwestern Essonne und Florinda.

Angelika mit Enapay