Aiza der Therapiehund

Geb. 1.4.2009 – Mein Herrchen ist schreibfaul geworden, weshalb ich mich gleich selbst vorstelle, damit ich mein gehobenes Selbstbewusstsein (mein Chef bezeichnet mich auch mal als „Macho-Griite“) auch richtig zum Ausdruck bringen kann. Geboren in Frankreich als „Ezza du Domaine de Sursaint“ fällt es mir manchmal schwer, auf Anweisungen in Deutsch zu reagieren. So wird mein ruhiges, bedächtiges Verhalten oft als „langsam denkendes Franzosengehirn“ beleidigt, dabei versuche ich mit dieser Art nur, meine menschlichen Freunde aus ihrem oft hektischen Alltag abzuholen. Sehr oft gelingt mir das vorzüglich, indem ich meinem Herrchen auf diese Art mitteilen kann, dass nicht ich ihm Stress mache, sondern er dafür selber verantwortlich ist.

  

Mein ruhiges und freundliches Auftreten sowie meine Freude an Streicheleinheiten haben dazu geführt, dass wir gemeinsam die Ausbildung Therapiehundeteam absolvierten. Wir, das heisst eigentlich mein Boss, denn ich bin vom Wesen her bereits ein «geborener Therapiehund». Aber mein Herrchen musste doch noch einiges über Therapiehunde-Einsätze lernen. Seit zwei Jahren besuchen wir nun wöchentlich ein Behindertenheim nach dem Motto «Freude bereiten». Diese Aufgabe macht mir Spass, ich kann mich ausgiebig mit Such- und Ballspielen beschäftigen und bekomme dabei erst noch viele Streicheleinheiten.

Neben dieser Aufgabe bin ich jedoch noch der Personal Coach für mein Herrchen, welches durch die ausgiebigen Wanderungen und mein lustiges Auftreten immer viel Freude mit mir hat. Ich bin bereits sein dritter Picard und kann nur bestätigen, dass mein Boss total picardsüchtig ist, eine Sucht notabene, welche nur mit einem Picard wie mir therapiert werden kann, und so schliesst sich dieser Kreis!

 Viel Spass machen mir auch die regelmässigen Treffen im Hundeklub mit Plauschhündelen und Agility. Daneben sind natürlich die Hundeferien mit Wanderungen in den Bergen oder mit dem Hausboot auf dem Canal du Midi die Highlights meines abwechslungsreichen Hundelebens. Ganz besonderen Spass habe ich beim Wettschwimmen mit den Enten im Kanal. Allerdings spielen diese gefiederten Biester nicht fair mit. Kurz bevor ich sie schwimmend eingeholt habe, fliegen sie einfach davon…, na ja, vielleicht lerne ich das Fliegen auch noch, das wäre eine Gaudi!

Spass beiseite, meine Entenphobie hat mich auch schon ganz schön in die Bredouille gebracht. Schon mehr als einmal musste mich mein Herrchen aus misslichen Situationen befreien, wenn die zu steilen Ufer mit teilweise spektakulären Rettungsaktionen überwunden werden mussten. Aus diesem Grund und aus Rücksicht auf das zunehmende Alter (meines Chefs) werde ich solche Aktionen zukünftig etwas ruhiger angehen.

Ich konnte also bereits sehr viel von und mit meinem Herrchen lernen, allerdings hat mein Boss sicher auch etwas von seinem Picard gelernt, nämlich «unendlich Geduld zu haben»!

 Liebe Grüsse und viel Spass

Aiza und Herrchen Thomas Studer